[Neues Landleben] Klar, man muss schon ein bisschen abergläubisch sein, um zu denken, dass die schwarzen Vögel Pech bzw. ein Unglück herbeikrähen. Aber vielleicht war es in Wirklichkeit ein zerbrochene Spiegel in den letzten sieben Jahren oder diese schwarze Katze, die von links über die Straße flitzte, sodass alles auf einmal schiefging: der lang erwartete Termin zu Ofenwartung wurde ohne Vorwarnung verschoben, die Pelletslieferung kam einfach nicht. Wir warteten fünf Stunden vergeblich bei 15 Grad feuchter Kälte im leeren Haus.
Am Ende schnell noch einkaufen... Auf dem Land ist das immer mit einer größeren Wegstrecke zu Läden verbunden, die nach 19 Uhr noch geöffnet haben. Hm, die Regale sehen sonderbar leer aus - und wie sollte es anders sein: Unser Lieblingswasser war ausverkauft.
Auf dem Heimweg wollte uns dann ein Hunderausbringer nötigen, ihm auf einer schmalen einspurigen Straße nach links bis in den Graben auszuweichen. Er brüllte Faust-schwingend etwas hinter uns her, als wir ihn demonstrierten, dass der Platz doch reichte.
Tja, um das Maß voll zu machen, fanden wir beim Heimkommen ein Schreiben im Briefkasten, das uns klar machte, dass unser Anwalt sich mal wieder doof stellt.
Ich denke, wir basteln uns nun eine Kette aus Knoblauch gegen Vampire, denn irgendwer hat den Toner unserer beiden Drucker gleichzeitig verputzt.
Sicher wird diese uns auch vor Geschäftspartnern schützen, die unabgesprochen Briefe an das leere Haus (ohne Briefkasten) senden... oder Bekannte, die auf eine Telefonanfrage von uns mit einer minutenlangen WhatsApp-Sprachnachricht antworten - wohl wissend, dass wir beim Autofahren prima unsere Freisprechanlage nutzen könnten, ABER nicht auf dem Handy herumtippen werden.
Falls wir jetzt vielleicht ein Hufeisen finden, sollte die Pechsträhne eigentlich aufhören - zumindest, wenn wir es als Wurfgeschoss gegen den Teufel verwenden, den wir in der abendlichen Stille hinter der nächsten Hausecke kichern hören!
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de
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